Ein ordentlicher Reißer für die Weihnachtsferien! Harvard Professor Robert Langdon, Spezialist für Symbolik (v.a. christliche), weilt zu einem Vortrag in Paris und wird in den Louvre gerufen, weil der berühmte Kurator Jacques Saunière ermordet aufgefunden wurde. Kryptographin Sophie Neveu, die für die Polizei arbeitet und Saunières Enkelin ist, taucht auf und warnt ihn, dass er der Hauptverdächtige ist. Zusammen unternehmen sie eine waghalsige Flucht, immer auf der Suche nach dem Gral, denn Saunières war offensichtlich der Chef der Jahrhunderte alten und höchst geheimen Bruderschaft 'Priory of Sion'. Aber nicht nur Polizei und das Opus Dei, sondern auch ein sinistrer Ränkeschmied, der sich 'The Teacher' nennt, sind hinter den beiden her. Es geht um das große Gralsgeheimnis, Jesus' Nachkommen, die Bedrohung der Kirche und zahlreiche Versatzstücke westlicher Kultur. Da Vinci war natürlich auch Logen-Großmeister und sorgt mit seinen Kunststücken und Bildern, über Vermittlung von Saunières sozusagen, für aufregende Dechiffrierarbeit. Da hier ein paar Dechiffrierer und ein großer Verschlüsseler aufeinander treffen, gibt es immer wieder spannende Szenen, in denen wir mitfiebern, ob der nächste Hinweis auch rechtzeitig gefunden wird. Dabei ergeben sich überraschende Momente, großartige Stellen nutzlosen Wissens (oder prachtvoller Verschwörungstheorie, wie man's nimmt); Gral, Rosenkreuzer, Templer, Opus Dei und das ganze Verschwörungsinventar feiern fröhliche Urständ, und man legt das Buch leicht ermattet, aber auch zufrieden zur Seite. Gewiss, man hat sich durch ein paar sehr schlecht geschriebene Stellen, durch erzählerische Tiefpunkte (warum müssen die Charaktere abwechselnd so schlau und dann wieder ganz blöd sein?) gearbeitet, aber insgesamt hat man eigentlich einen cleveren Thriller gelesen. Was will man mehr zu den Vanillekipferln?