The Borgia Portrait
Autor HEWSON, David
Verlag Edinburgh: Severn House 2023
Dies ist bereits der zweite Band von Hewsons Venetian Mysteries und er kann nicht ganz mit dem ersten (The Medici Murders) mithalten.
Protagonist Arnold Clover, pensionierter Archivar aus London, der eigentlich mit seiner Frau den Lebensabend in Venedig verbringen wollte, lebt nun als Witwer in Dorsoduro. Er hat sich mit Luca, einem anderen Archivar, angefreundet, ist aber auch mit anderen, wie z. B. der Kommissarin Valentina, auf vertrautem Fuß – sofern man das als Zugezogener sein kann.
Diesmal wird Clover von der Britin Lizzie Hawker angeheuert – einerseits als Führer durch Venedig, andererseits, um ihr bei ihren Schwierigkeiten mit dem halbverfallenen Ca’Scacchi zu helfen. Der gehört nämlich ihrer verschwundenen Mutter. Und dort soll sich auch angeblich das erotische Portrait von Lucrezia Borgia befinden.
Lizzie muss außerdem herausfinden, dass ihr Vater ein glamouröser, aber betrügerischer Versager war; oder war er gar nicht ihr Vater, ist es gar der gierige Tycoon Enzo Canale, der für bedrohliche Situationen sorgt?
Als ein Skelett gefunden wird, findet man auch eine angebliche Casanova-Geschichte von Lizzies Mutter. Sie enthält acht Rätsel, und gemeinsam machen sich Arnold und Lizzie daran, diese Schatzsuche aufzulösen. Das ergibt natürlich eine weitere Reihe an Mysteriösem.
Gleich vorneweg: Der erste Band ist der bessere. Hier verliert sich Hewson zu sehr in der Schatzsuche, die sich wie eine Wikipedia-angereicherte Erzählung liest: damit ist bekanntlich schon Gerhard Roth in seinen Venedig-Romanen gescheitert, und wenn es auch nicht so schlimm ist, weil wir ja viel (kunst)historische Details erfahren, die ganz interessant sind, so geht die Krimi-Handlung doch etwas verloren.
Aber das wird ja nicht der letzte Venedig-Krimi von Hewson sein.
pp. 275 (Krimi)