Was heißt es schon, vergessen zu sein? Fowler meint jene Autorinnen und Autoren, die einst in aller Munde waren, nun aber nur noch ein Echo sind, deren Namen man zwar kennt, deren Bücher man aber (schon lange) nicht gelesen hat. Er beginnt mit Margery Allingham – das ist genau so ein Fall. Krimileser/innen mögen zwar ihren Namen kennen, aber wann haben sie zu letzten Mal ein Buch von ihr gelesen? (Ich sicher vor mehr als 40 Jahren.)
Aber natürlich hängt der Grad des Vergessens auch vom Alter der Leser/innen ab. Peter Barnes, Jack Finney, Robert van Gulik, Brian Moore, Barbara Pym, T. H. White, um einige zu nennen, sind bei mir noch sehr präsent. Und ein Edgar Wallace war, nicht zuletzt wegen der Filme, ein steter Begleiter. Aber Charles Hamilton? Einer der produktivsten Autoren des 20. Jahrhunderts? Nie gehört. Und versuchen Sie mal ein Billy Bunter-Buch, das er unter dem Pseudonym Frank Richards geschrieben hat, aufzutreiben.
So ist es also ein Vergnügen, sich durch die 99 Autorinnen und Autoren zu lesen; bei manchen wird man unbedingt nach- und wiederlesen wollen, bei manchen wird man einfach nicht die Zeit haben. Denn zu den 99 kommen auch noch namensreiche Abschnitte, wie etwa „The Forgotten Queens of Suspense, „The Forgotten Books of Charles Dickens“ oder „Lost in Translation: The Forgotten World Authors“. Und als Draufgabe gibt’s „The Justly Forgotten Authors“. (Bulwer-Lytton? Nein! Richard Bach? Ja!)
Was Sie nicht tun dürfen: dieses Buch vergessen.

pp. 382 (Sachbuch)