The Amur River. Between Russia and China

Autor THUBRON, Colin

Verlag London: Chatto&Windus 2021

Das ist schon erstaunlich! Thubron macht sich mich 80+ nicht nur auf eine Reise, sondern er begibt sich auch noch in eine besonders unwirtliche Gegend, die er mit Pferd, Zug, Taxi, Boot, per Autostopp durchquert und in der Ausländer eher unerwünscht sind.

Seine Reise (mit einer kleinen Winterpause) entlang des Grenzflusses zwischen Russland und China, bis heute von Querelen zwischen den beiden Staaten geprägt, umfasst etwa 3000 Meilen und liest sich spannend, wenn man im wohligen Lehnstuhl sitzt.

Thubron schreibt mit viel Sympathie über die Menschen, die er unterwegs trifft, egal, ob Mongolen, Russen, Chinesen. Er beschreibt anregend die Tier- und Pflanzenwelt, vermittelt ein Bild von der kargen Schönheit. Und er erzählt von zahlreichen historischen Vorfällen, von großen Projekten (unter Alexander II) und schrecklichen Massakern (etwa in Nikolayevsk-na-Amure). Im Grunde sind alle Orte, die Thubron beschreibt, eher unwirtlich, aber die Unwirtlichkeit kennt viele Abstufungen. Seine Reise beginnt nördlich von Ulaanbaatra und endet in besagtem Nikolayevsk-na-Amure. Dazwischen liegen so viele Abenteuer und Erfahrungen, dass man – wäre man der Sprache(n) mächtig – fast neugierig genug wäre, um nachzureisen. Aber vielleicht sollte man warten, bis man 80 ist. Empfehlenswert!

pp. 291

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.12.2021
Link
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