Summerwater

Autor MOSS, Sarah

Verlag London: Picador 2020

Was mich verlockt hat, das Buch zu lesen: Regen, Regen, Regen. Oft genug war ich in Schottland, auf den Hebriden gar, und immer wieder herrschte eine Hitzewelle.

Endlich also: schottischer Regen an einem ‚loch‘, ein Regen, der nicht enden will und den Bewohnern der kleinen Chalets das Leben fast unerträglich macht.

Wir lernen zwölf Charaktere kennen, jung und alt. Da ist Justine, die eine besessene Läuferin ist und wenig für ihren Ehemann Steve übrig hat; da ist ein altes Ehepaar, da ist ein neues Ehepaar, das sich wenig über die Zukunft im Klaren ist. Da sind Jugendliche, einer davon Alex, der der Tristesse entflieht und mit einem Kanu aufs Loch hinausfährt – und es kaum zurückschafft. Und neben Jack und Lola wohnen laute Osteuropäer, die niemand, weil höflich, zur Rechenschaft ziehen will.

Das unerhörte Ereignis wird an den Schluss verschoben; bis dahin begleiten wir immer eine Beziehungs-Hälfte durch ihre Unzufriedenheit, und wie bei einem Morgenlauf begleiten wir die andere Hälfte auf dem Weg zurück. Das ist eine reizvolle, Idee, weil sie einen schönen Perspektivenwechsel erlaubt. Das Buch ist durchzogen von ‚angst‘, von einem bunten Gesellschaftsbild und von unaufhörlich trübem Wetter. Das ergibt ein lesenswertes Bild, so sehr, dass man sich fast ein Chalet dort mieten möchte.

pp. 200

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.02.2021
Link
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