Auch bei „Sourdough“ wird es sicher genug Leser/innen geben, die an der Mischung aus Brotbacken und Technologie Gefallen finden.

Lois Clary entwickelt Software im Bereich der Robotik und zieht aus Minnesota nach San Francisco, weil dort Wetter und Arbeitsbedingungen (und Lohn) besser sind; was sie tatsächlich tut, ist den ganzen Tag (die halbe Nacht) über zu programmieren und dann erschöpft in ihr Bett zu sinken. Sie und ihre Kollegen ernähren sich vorwiegend von Slurry, einer schrecklichen Brühe. Aber als Lois eines Tages ein Flugblatt findet, bestellt sie ‚spicy soup‘ und Brot bei den Brüdern Beoreg and Chaiman, die in ihr den ‚number one customer‘ sehen. Als die beiden das Land verlassen müssen, schenken sie Lois den ‚starter‘ für Sauerteigbrot und eine CD mit der Musik der Mazg, von denen die Brüder angeblich abstammen.

Lois, im Louis Club in SF bald als Lois the Baker bekannt, macht sich in mühevoller Kleinarbeit ans Brotbacken. Bald nimmt ihr die Firmenkantine jede Menge Brot ab, viele sagen Slurry ade. Als nächsten Schritt bewirbt sich Lois beim schicken Ferry Market, landet aber beim Marrow Fair. Dort arbeitet sie an einem Roboterarm, der beim Brotbacken helfen soll (das Ei-Problem wird die große Herausforderung). Kann es trotzdem sein, dass Slurry durch die Hintertür zurückkehrt? Und warum eigentlich entwickelt der ‚starter‘ so viel Eigenständigkeit? Lois bleibt zwar mit Beoreg in Kontakt, aber der kann und will auch nicht alle Fragen beantworten.

„Sourdough“ ist schlicht und einfach ein unterhaltsames Buch, das die lange Tradition des Brotbackens mit technologischem Know-how und ein paar Geheimnissen verbindet. Fast wäre ich versucht, meine nicht sehr erfolgreichen Brotbackkünste wieder aufleben zu lassen.

pp. 259