Es ist einerseits die Geschichte einer fast gescheiterten Vater-Sohn Beziehung über drei Jahre hinweg, andererseits die Geschichte einer engen Mutter-Sohn-Verbundenheit. Und es ist auch eine Liebesgeschichte zwischen Stephen, dem Protagonisten, und Del, die er zwischendurch aus den Augen verliert.
Stephen fühlt sich in seiner Community in Peckham, einem Bezirk im Südosten Londons wohl. Ein paar bunte Charaktere bevölkern die Seiten, die Jugendlichen hängen ab, chillen, trinken und giftln (ein bisschen), tanzen, singen, spielen Instrumente. Stephen ist ein talentierter Jazz-Trompeter, sich seiner Sache aber nicht immer sicher. Umgrenzte, kleine Welten eben lernen wir kennen, und auch als Stephen unvermittelt nach Ghana (Elmina Castle) reist, bleibt das eher ein Fingerzeig an die Herkunft, entfernt sich aber nicht von der eigentlichen Geschichte.

Was den Roman zusätzlich zum Lesevergnügen macht, sind die vielen Hinweise auf Musik. Mit Interesse habe ich Dillas „Donuts“ gehört, aber auch die Gelegenheit genutzt, ausführlich Fela Kuti, Pharoah Sanders und Abdullah Ibrahim (der ist bald 90 und spielt noch immer) wieder abzuspielen. Ein mehrfaches Vergnügen also.

pp. 256 (Gegenwartsliteratur)