Sideways

Wenn Sie den Film gesehen haben, dann können Sie – so wie ich – interessehalber das Buch lesen, aber eine wirkliche Überraschund wird es nicht sein, da Alexander Payne ("About Schmidt" und den Lehrer/-innenpflichtfilm "Election") das Buch kongenial verfi ...

Wenn Sie den Film gesehen haben, dann können Sie – so wie ich – interessehalber das Buch lesen, aber eine wirkliche Überraschund wird es nicht sein, da Alexander Payne ("About Schmidt" und den Lehrer/-innenpflichtfilm "Election") das Buch kongenial verfilmt hat, ja auf Grund der Brillanz seiner Hauptdarsteller/-innen (allen voran Virginia Madsen!) sogar eine weitere positive Dimension hinzugefügt hat.

Erzählt wird die Geschichte zweier ungleicher Freunde, Miles und Jack. Miles ist an die 40, ein erfolgloser Schriftsteller, nicht unbedingt gutaussehend; aber ist ein Bonvivant, besonders dem Wein (und da besonders dem Pinot noir) zugetan; Jack, Schauspieler und etwas jünger, ist darauf aus, das Leben zu genießen: Essen, trinken (ohne Kennermiene) und schöne Frauen reichen schon mal aus.

Miles und Jack planen die Woche vor der Hochzeit Jacks als Männerausflug ins Santa Ynez-Valley; Miles hofft auf eine genussreiche Woche, Jack will noch mal so richtig in seiner letzten Woche als Junggeselle die Sau rauslassen. Sie treffen zwei Frauen, Maya, die Miles schon von früher kennt, und Tessa, die sie bei einer Weinverkostung kennen lernen. Während Jack und Tessa sofort Feuer und Flamme füreinander sind, gestaltet sich der Annäherungsprozess zwischen Maya und Miles, der noch immer seiner Frau, von der er seit einem Jahr geschieden ist, nachtrauert, schwieriger und komplexer. Irgendwann kommt natürlich auch die Wahrheit über Jacks Hochzeit (und noch eine Wahrheit, die im Film gestrichen wurde) heraus. Und die Woche nimmt schließlich auch ihr Ende.

Keine Frage, eher ein Männerbuch, fast nach dem Wein, Weib, Gesang-Muster; mit dem Unterschied, dass die Frauen auch etwas von Wein verstehen; und dass Beziehungsgeflechte halt doch mehrdimensional sind. Aber trotz aller Schwierigkeiten des Alltags versprüht das Buch dennoch so etwas wie ein positives Lebensgefühl, und Pickett hat es exzellent verstanden, das (auch) an der Freude am Wein (nicht am Saufen) festzumachen. Wer ein bisschen was vom Wein versteht, der wird auf jeden Fall neugierig auf einen ordentlichen (kalifornischen) Pinot noir – bei uns nicht leicht aufzutreiben, daher empfehle ich einen Pinot noir 2003 vom Weingut Gerhard und Michaela Lunzer (www.lunzerwein.at); oder aber eine Reise nach Kalifornien. In beiden Fällen kann man das Buch als angenehme Lektüre dabeihaben.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/detail/sideways.html
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