Supper Clubs waren besonders im amerikanischen Mittelwesten sehr verbreitet, daher befinden wir uns auch hier in Bear Jaw Lake, Minnesota.

Generationen haben den Lake Side Supper Club betrieben, aber das Herzstück dieses Romans ist dem Wirken von Mariel Prager gewidmet. Die lebt für den Supper Club, lernt aber ironischerweise den präsumptiven Erben der Essenskette Jory’s, Ned, kennen. Der bemüht sich redlich, Mariel für Jory’s zu gewinnen, aber es zeigt sich, dass er nicht wirklich für die Leitung geeignet ist. Eine persönliche Tragödie belastet das Paar bis zum Äußersten, aber auch Mariels Mutter Florence macht ihr das Leben nicht gerade leicht.

Der Roman erstreckt sich über etwa 100 Jahre bis zur Gegenwart, von Mariels Großmutter Betty, die den Supper Club geführt hat, bis zu Mariels Tochter Julia. Damit erleben wir gleichzeitig Gastronomiegeschichte und verschiedene Formen des Wandels; neben den Beziehungsgeflechten liefert uns Stradal also eine Ode an die Supper Clubs im Mittelwesten, der auch in seinen beiden anderen Romanen, „Kitchens oft he Great Midwest“ (2015) und „The Lager Queen of Minnesota” (2019) (s. Archiv), den Hintergrund bildete. Das vorliegende Buch kommt wohl etwas behäbiger und romantisierender daher als sein Erstling, aber wer gerne liest und gerne isst, wird seine Freude daran haben.

pp. 397 (Gegenwartsliteratur)