Harlem Shuffle

Autor WHITEHEAD, Colson

Verlag London: Fleet 2021

Whitehead hat sogar Wien beehrt, um seinen neuen Roman vorzustellen, der in den Jahren 1959, 1961 und 1964 spielt (was auch die häufige Verwendung des N-Wortes erklärt).

Protagonist ist Ray Carney, Möbelhändler in der 125. Straße. Dort versucht er zuerst, wirtschaftlich zu überleben, was ihm wegen seines Nebengeschäfts, der relativ harmlosen Hehlerei, auch gelingt. Ray ist Familienmensch, trotzt halbwegs gut dem Rassismus und der Korruption der Zeit, aber er hat eine Schwachstelle: seinen Cousin Freddie, der ihn in eine Hehlerei, die eine Nummer zu groß für ihn ist, hineinzieht.

1961 sieht er sich dann einem neuen Ärgernis ausgesetzt: Der Banker William Duke verspricht ihm (gegen Barzahlung) die Aufnahme in den einflussreichen Dumas-Club, hält sich aber nicht an die Abmachung. Ray ist sich einig mit dem gewandten Gangster Pepper, auf den er immer wieder zurückkommt: „Crooked world, straight world, same rules.“ 1964 sieht dann Rays Aufstieg in die bürgerliche Welt, und das inmitten der Harlem Riots.

Whitehead kombiniert sozialen Realismus und Verbrecherwelt zu einem gelungenen Zeitpanorama, in dem erklärt wird, dass Ruhe und Unruhen zusammengehören, dass es keinen geraden und ehrlichen Weg zum Erfolg gibt, dass immer wieder ein Preis zu zahlen ist, damit der Frömmste in Frieden leben kann, weil es eben den diversen bösen Nachbarn nicht gefällt. Rage and hope and fury (so sieht es Ray) bestimmen eben das Geschick der Welt.

pp. 320

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.11.2021
Link
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