Dreamcatcher

"And to those of you who have come so far," schreibt King als letzten Satz, "thank you for reading my story."
"Bitte, bitte," ist meine Antwort, "aber es war relativ mühsam, diese sechshundert Seiten hinter mich zu bringen."
King kehrt in "Dreamcatcher" zu seinen SF-Variationen zurück. Wir sin ...

"And to those of you who have come so far," schreibt King als letzten Satz, "thank you for reading my story."

"Bitte, bitte," ist meine Antwort, "aber es war relativ mühsam, diese sechshundert Seiten hinter mich zu bringen."

King kehrt in "Dreamcatcher" zu seinen SF-Variationen zurück. Wir sind am Schauplatz von "It" (Pennywise wird erwähnt), aber wir tauchen eher in die Welt der "Tommyknockers" ein als in Kings andere Welten. Im Grunde tauchen wir ins Thema der Body Snatchers from Outer Space ein, denn die vier Freunde, die zur Jagd im verschneiten Derry zusammenkommen, wissen nicht, dass mit dem Mann, der zu ihrer Hütte gestolpert kommt, das Grauen beginnt. Das Grauen ist Mr Gray, der mit Jonesy um Körper und Bewusstsein kämpft; im Unterschied zu herkömmlichen body snatcher-Geschichten ist aber auch Mr Gray verwundbar, und es entbrennt ein langer Kampf, der uns viele Rückblenden beschert. In ihnen treffen wir auch Duddits, einen Jungen mit Down-Syndrom, den die vier Freunde seit 25 Jahren kennen und den sie einst beschützten. Er ist, so stellt sich heraus, der telepathische Link zwischen ihnen allen.

Gleichzeitig gibt es einen Fiesling, Kurtz, der mit der Militäroperation, das alien-verseuchte Gebiet zu dekontaminieren, betraut ist. All das mischt und mengt King gründlich hin und her, da finden sich auch Anklänge an seinen eigenen Autounfall, da gibt es, wie immer, die großartigen Alltagsszenen, da kann ich mich aber trotzdem des Eindrucks nicht erwehren, dass King vor allem sich und nicht der Welt beweisen wollte, dass er ein fettes Buch schreiben kann, bei dem alle wieder aufschreien, dass es der beste King to date sei.

Ich fürchte, das ist er nicht, sondern "Dreamcatcher" ist ein King aus der zweiten Reihe, der sein altes Verlangen, zwischendurch besonders literarisch zu wirken, aufgreift. Wer also noch viel Ferienzeit vor sich hat und zu den King-Fans gehört, dem ist das Buch – meinetwegen! – anzuraten. Ansonsten empfiehlt es sich vielleicht, zu einem anderen Blockbuster zu greifen.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/detail/dreamcatcher.html
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