Dead Until Dark
Irgendwie war die Kassette mit den acht Bänden Sookie Stackhouse doch verlockend, und nachdem ich schon ein paar Folgen von „True Blood“ gesehen hatte, war es höchste Zeit, in diese Welt, in der Vampire gleichberechtigt mit den Menschen sind, einzutauchen.
Sookie ist eine kleine Kellnerin in ei ...
Irgendwie war die Kassette mit den acht Bänden Sookie Stackhouse doch verlockend, und nachdem ich schon ein paar Folgen von „True Blood“ gesehen hatte, war es höchste Zeit, in diese Welt, in der Vampire gleichberechtigt mit den Menschen sind, einzutauchen.
Sookie ist eine kleine Kellnerin in einem Kaff in Louisana – und sie hat eine „Behinderung“: Sie ist Telepathin, was sie zu einer ziemlich einsamen Person macht, da sie eben weiß, was die anderen über sie denken. Da zieht Bill in die Stadt, der auch „behindert“ ist: Er ist ein Untoter, ein Vampir. Die beiden verlieben sich ineinander; so weit, so gut. Doch plötzlich passieren einige Morde, und die Kleinstadtbevölkerung ist mehr als gewillt, diese den Vampiren, in Sonderheit Bill, unterzuschieben. Zahlreiche Abenteuer und Auseinandersetzungen später findet sich der echte Mörder, und einer Fortsetzung (siehe oben) steht nichts mehr im Wege.
Harris hat sehr geschickt das Mystery- und das Vampir-Genre miteinander verbunden, ein Touch southern gothic hineingemixt und das Ganze durch viel Kleinstadtatmosphäre zusammengehalten. Das ist es wohl auch, was den Reiz der Serie ausmacht – eine sympathische Protagonistin bewegt sich in einem völlig vertrauten Rahmen, der durch das Ungleichgewicht von außen gestört wird. Die gute alte Todorovsche Erzähl-Faustregel erhält eine schöne neue Dimension durch Vampire, deren Schicksal natürlich auch politisch gelesen werden kann. Erfreulich, dass Reißerliteratur auf mehreren Ebenen funktioniert!
London: Gollancz 2009 (1st: 2001); pp. 326