Im Juli 2002 habe ich bereits ein Coben-Buch hier besprochen, und man sollte meinen, das reicht. Würde es auch, weil ich schon damals festgestellt habe, Coben schreibt rasante Thriller und wird auch gerne von Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Klassen gelesen. Aber neben den Thrillern gibt es noch die Myron Bolitar-Mysteries von ihm zu entdecken, und die sind ebenfalls "a dead good read."
Myron, ehemaliger Basketballspieler und Sportagent, wird immer wieder in Verbrechensfälle verwickelt – diesmal in eine Entführungs-/Serienmörder-Geschichte, die verzwickter nicht sein kann. Bolitars ehemalige Freundin Emily (und Exgattin seines erbitterten Basketball-Gegners Greg, dem Myron das Ende seiner Karriere verdankt) wendet sich an ihn, weil der Knochenmarkspender für ihren Sohn Jeremy nicht auffindbar ist. Zu Myrons Schock muss er auch erfahren, dass Jeremy nicht Gregs, sondern sein Sohn ist. Motivation genug für Myron, den Fall (mit seinem bewährten Team) anzunehmen...
Was folgt ist ein "rollercoaster", bei dem mysteriöse reiche Familien, dubiose Journalisten, übereifrige FBI-Agentinnen, allerlei Schurken, schöne Frauen, selbstsichere Anwälte und irre Mörder auftreten – für Vielfalt und Spannung ist also gesorgt.
Was Cobens Buch jedoch so erstaunlich macht, ist die Abfolge von "twists". Kaum glaubt man, die Wahrheit erfahren zu haben, erfolgt eine neuerliche Wendung. Das ist uns als Muster vertraut, aber nur Coben versteht es, Wendung auf Wendung auf Wendung folgen zu lassen, ohne dabei lächerlich zu wirken. Und als Draufgabe ironisiert er diesen Kunstgriff auch noch, indem er seine Charaktere bestreiten lässt, dass sie in eine Perry Mason-Situation geraten sind, in der listig frappierende Enthüllungen gemacht werden.
Decken Sie sich jetzt schon für den Strand mit Coben-Büchern ein!