Einerseits die ‚clearances‘ im 18. und 19. Jahrhundert, bei denen die die ohnehin Armen der Landbevölkerung von den Besitzern vertrieben wurden, um Weideland (oftmals Schafe) zu gewinnen, und andererseits die ‚Great Disruption in the Scottish Church‘, bei der ein Drittel der Priester neue Glaubensgemeinschaften gebildet hat.
Einer von ihnen ist der linkische Presbyterianer John Ferguson, der hofft, mit seiner Frau Mary eine dieser Freikirchen bilden zu können, obwohl er so gut wie mittellos ist. Da trifft es sich gut, dass Ferguson den gut bezahlten Auftrag erhält, den einzigen Bewohner einer kleinen Insel zur Abreise zu nötigen.

Dieser einzige Bewohner ist Ivar, der dort mit ein paar Tieren und seinem geliebten Pferd Pegi ein äußerst karges Leben führt. Ferguson ist seinem Job natürlich nicht gewachsen, er verunfallt, und Ivar rettet ihm das Leben. Nach seiner Genesung muss Ferguson feststellen, dass seine Papiere vom Wasser unleserlich geworden sind, und dass er sich nur mühsam mit Ivar verständigen kann, da dieser nur Norn spricht (dazu mehr in einem Anhang). In mühseliger Kleinarbeit eignet sich Ferguson Norn-Vokabular an, vermeidet aber konsequent, Ivar zu erklären, warum er auf der Insel ist. Desungeachtet entwickelt sich eine Freundschaft zwischen beiden Männern.

Wegen seiner langen Abwesenheit beschließt Mary, ihren Mann nach Hause zu holen. Als sie endlich auf der Insel ankommt, hat jedoch ein Ereignis stattgefunden, das uns Leserinnen und Lesern einiges an Gutgläubigkeit abverlangt, das aber eine Zukunft offen lässt.

Davies schreibt klar und sparsam, und das Buch ist vor allem packend, weil es uns das (Über)Leben unter Widrigkeiten anschaulich begreiflich macht. Nach der Lektüre habe ich mir gleich ein Buch über die ‚Clearances‘ bestellt – ein gutes Zeichen.

pp. 152 (Gegenwartsliteratur)