Assembly

Autor BROWN, Natasha

Verlag London: Hamish Hamilton 2021

Roman würde man hierzulande ja nicht sagen, aber dies ist dennoch ein so dichtes Buch, dass man das Gefühl hat, mehr als nur 100 Seiten gelesen zu haben.

Die junge Erzählerin ist Oxbridge-Absolventin, verdient „a metric shit ton of money“ und wird zur Teilhaberin der Bank, wo sie arbeitet, ernannt. Und sie ist schwarz. Trotz all ihrer Erfolge wird ihr immer wieder vor Augen geführt, dass sie nicht zur Meritokratie gehören kann, auch wenn ihr Freund, Landadeliger mit Tradition, sie zur Party bei seinen Eltern mitnimmt. Die Erzählerin weiß: „Be civil in a hostile environment […] But above all, keep your head down. Keep quiet. And keep going.” Was immer sie tut, sie kann sich nur gegen ihre Umwelt behaupten, weil sie nicht wirklich dazugehört. Die übergangenen Kollegen sprechen natürlich von „fucking quotas“, der Gärtner blödelt sie an, sie fühlt sich fast wir in Peeles Film „Get out“. Als sie von ihrer Krankheit erfährt, stellt sie sich zu Recht die Frage „Why live?“ Denn erst die Krankheit lässt totale Selbstbestimmtheit offen.

Das ist kein zorniges, sondern ein minutiös beobachtendes Buch, mit so viel Subtext, dass einem schwindelt. Meine erste Reaktion war: Was immer du tust, ist falsch. Aber das wäre wohl eine zu larmoyante Reaktion einem Buch gegenüber, das man getrost als ‚eye-opener‘ bezeichnen kann. Unbedingt lesen!

pp. 100

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2021
Link
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