And Then? And Then? What Else?
Autor HANDLER, Daniel aka LEMONY SNICKET
Verlag New York: Liveright Publishing 2024
Was war das für ein Vergnügen, die 13 Bände von Snickets „A Series of Unfortunate Events“ zu lesen (ich habe sogar einen im Geheimen signierten Band); komplexer waren da schon seine anderen Romane, von denen ich immerhin eine Handvoll gelesen habe.
Hier nun finden sich jede Menge biografischer Details, wobei wir nie ganz sicher sein können, wo die Grenze zum Erdachten ist, steht doch, laut Handler, fest, dass er Visionen und (epileptische?) Anfälle hatte. Er berichte von frühem Missbrauch, von Bisexualität, von bizarren Erlebnissen. Sieht man sich Bilder von ihm an, dann lernt man einen dicklichen Mann kennen, der nicht eben fröhlich wirkt. Aber der Schein trügt vermutlich. Handler ist verheiratet, hat Kinder – und verliert sich gerne in der Welt der Literatur und des Films.
Dass seine Baudelaire-Kinder aus den Unfortunate Events dem echten Baudelaire viel zu verdanken haben, wird jedenfalls überzeugend dargestellt. So sehr, dass ich mir gleich meine Baudelaire-Ausgabe wieder vorgenommen habe. Aber Handler wartet im Anhang noch mit zahlreichen weiteren Tipps auf, u. a. mit Muriel Sparks kuriosem Büchlein „Not To Disturb“, das ich mittlerweile auch persönlich empfehlen kann.
Für alle erwachsenen Fans von Handler/Snicket: Das Buch ist eine fesselnde und abwechslungsreiche Fundgrube zum Leben des mittlerweile 54-jährigen, nicht ganz unumstrittenen Autors.
P. S. Schön, in Shandy Hall (Coxwold) zu hören, dass er auch dort geschätzt wird.
pp. 230 (Autofiktion)