Das Thema dieses Romans ist „losing it.“ Wer ausrastet, ist nicht nur die Pandemie-Gesellschaft, sondern vor allem der namenlose Erzähler, der mit seiner Frau Peaches in Südcarolina lebt und den zweifelhaften Ruhm genießt, ein Quasi-Prono-Drehbuch geschrieben zu haben.

Zu Beginn des Romans versucht er seine Zehen zu erspähen, denn Covid hat dazu geführt, dass er der Fast-Food-Kette Hippo King verfallen ist. Fettgefressen sucht er sich verschieden Betätigungsfelder, wie etwa Etymologie, Marcel Proust, Cancel Culture und, sein Hauptprojekt, das Drehbuch für einen Film, den er „Heimlich’s Maneuver“ nennt, in dem der Nazi Heimlich Franklin D. Roosevelt in einem U-Boot entführt. Heimlich ist in Wirklichkeit eine gute Haut, und FDR freundet sich mit ihm an. Das gibt Buckley Gelegenheit, Führer und Hauptquartier zu verarschen und gleichzeitig eine ziemlich schwachsinnige Story zu produzieren. Dabei bleibt ihm aber noch Zeit, sich in die Wahl des Leichenbeschauers einzumischen und mit seinen Verschwörungstheorien Unruhe zu erzeugen. Da hilft auch die Betreuung durch seine ‚concierge‘ Ärztin, die ihn übers Telefon um $7500 im Jahr berät.

Dazwischen gibt es zahlreiche unterhaltsame Wissensexkursionen, denn der Protagonist muss unentwegt „etwas nachschauen“; Buckley bedankt sich folgerichtig explizit bei ‚Wikipedia‘ und ‚Britannica‘.

Apropos Wissensexkursionen: Gerhard Roth macht das auch auf sehr plumpe Art in seiner Venedig-Trilogie; schade, dass er nicht vorher Buckley lesen konnte, der vorführt, wie unterhaltsam solche Wissensschlenkerer sein können.

pp. 270