Universality
Autor BROWN, Natasha
Verlag London: Faber & Faber 2025
Browns kurzer, aber in seiner Rassismus-Kritik unglaublich präziser Erstling „Assembly“ (s. Archiv) war ein Riesenerfolg, und so ist es kein Wunder, dass sie zum zweiten Buch gedrängt wurde.
„Universality“ ist ebenfalls clever, kommt aber eher in ‚snatches‘ einher, was, laut Brown, den Entstehungsprozess widerspiegelt. Wir begegnen einer Handvoll journalistischer (Pseudo)Intellkektuellen, alle diskursfähig, alle lose miteinander verbunden.
Es beginnt mit einem ‚McGuffin“, einem Goldbarren, der als Instrument einer Attacke dient und dann vom Täter desinteressiert mitgenommen wird. Das Buch setzt ein mit einem Artikel („Fool’s Gold“) Hannahs, die die Identität des Täters feststellen will. Es ist, wie sich bald herausstellt, Jake, der Sohn der erfolgreichen Journalistin und Autorin (zum Thema Wokeness) Lenny, die vom Telegraph zum Observer gewechselt hat. Wir begleiten aber anfänglich eine kleine anarchistische Gruppe, der sich Jake zugehörig fühlt; und später Hannah, wie sie für ihre wenig sympathischen Freunde ein Abendessen zubereitet. Dort ist auch Martin, der unter vielen Ehs und Ums und Ers Lenny bei einem Literaturfestival interviewen wird, und Lenny lässt ihn gekonnt auflaufen.
Es geht zwischendurch immer wieder um Lockdown, politische Einstellungen, wüste Theorien zu Wokeness und Genetik, um Eliten, die von Brown mit gelungener Satire bloßgestellt werden. Letztendlich lesen wir eine kurze ‚novel of ideas‘, die durchaus verwirrt, weil: ‚snatches‘ Hilfsausdruck.
pp. 156 (Gegenwartsliteratur)