The Long Forgotten

Autor WHITEHOUSE, David

Verlag London: Picador 2018

Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ein Roman anregend genug ist, sich mit einem inhaltlichen Aspekt näher zu beschäftigen.

Als ich z. B. Bails „Eucalyptus“ gelesen hatte, kaufte ich mir sofort ein Buch über Eukalyptusbäume; im vorliegenden Fall habe ich meine Pflanzenlexika reaktiviert, denn immerhin ist einer der Protagonisten damit beschäftigt, die sechs seltensten Pflanzen der Welt zu suchen.

Aber bevor es so weit ist, lesen wir ein fulminantes erstes Kapitel, in dem ein Tiefseeforscher knapp dem Tod entgeht. Dabei wird der Flugschreiber einer verschollenen Maschine aus den 80er-Jahren entdeckt – kann das Rätsel der Long Forgotten nun gelöst werden.

Wir wechseln zu Dove, einem eher erfolglosen jungen Mann; der findet sich plötzlich in Kontakt mit einem Sterbeortreiniger, Peter Manyweathers. Zuerst glauben wir, dass die Tatsache, dass er einen jungen weiblichen Lehrling einstellt, Grund für eine Romanze ist. Aber es stellt sich heraus, dass Peter seiner plötzlichen Obsession folgt: seltene Pflanzen zu suchen. Diese Obsession teilt er mit dem Kraftlackel Hens – und mit Harum, einer Frau aus Sumatra, in die er sich unsterblich verliebt. Aber auch Hens hat seine eigenen Pläne…

Allmählich erfahren wir, wie diese Geschichte mit Dove und mit dem Insassen eines Altersheims zusammenhängt, doch das will ich hier nicht verraten, auch wenn es nicht gerade ein komplexer, vielleicht sogar ein bisschen ein herbeigeschriebener Zusammenhang ist.

Insgesamt lesen wir eine bittersüße und auch mysteriöse Geschichte, die durch die Pflanzenobsession aber eine besondere Qualität bekommt. Vergnüglich zu lesende Globetrotterei!

pp. 289

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
08.05.2019
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/detail/the-long-forgotten.html
Kostenpflichtig
nein