Gerade rechtzeitig vor den Wahlen weise ich auf die bitterböse Satire hin, auch wenn das Buch bereits fast vier Jahre auf dem Buckel hat. Wer nach der Lektüre des höchst unterhaltsamen Romans noch Trump wählen kann/will, muss sich fragen, ob er/sie nicht auch zur zitierten Kategorie gehört.

Kiki Pew, Socialite der Potussies (eigentlich Poutus Pussies), einer 70+ Gruppe von reichen Frauen in Florida, ist verschwunden, und wir erfahren bald, dass sie von einer Riesenpython verschlungen worden sein dürfte. Doch der Präsident (meistens Mastodon genannt), der in Casa Bellicosa (eine Mar-a-Lago-Version) residiert, setzt es sich in den Kopf, dass Kiki (deren Namen er sich nicht merken kann) von einem Honduraner namens Diego Beltrán ermordet wurde. Sein momentaner Kreuzzug lautet also „No More Diegos“; niemand wagt zu widersprechen, auch wenn klar ist, dass Diego unschuldig ist. Niemand außer Angie Armstrong, „wildlife wrangler extraordinaire“. Sie hat die Python entsorgt, dann wurde sie ihr gestohlen – von ziemlich unfähigen Gangstern, wie sich später herausstellt. Das führt auch dazu, dass die First Lady (Mockingbird) die Python zu Gesicht bekommt; aber in Wirklichkeit hat sie andere Sorgen, weil sie ein Verhältnis mit einem Agenten hat (der Präsident vergnügt sich inzwischen mit einer angeblichen Ernährungsberaterin). Es folgt ein Sammelsurium an wilden und bizarren Szenen; als Angie dann auch noch den legendären (ehemaligen Governor) Skink (eine Hiaasen-Hauptfigur) aufsucht, ist das Pandämonium komplett.

Man darf nur hoffen, dass Hiaasen gerade ein Neuauflagenhoch mit seinem „Squeeze Me“ erlebt – rechtzeitig vor der Wahl.

pp. 395 (Thriller)