A Case of Matricide

Autor MACRAE BURNET, Graeme

Verlag Glasgow: Contraband 2024

Die Fiktion bleibt aufrecht. Burnet übersetzt den dritten Gorski-Roman von Brunet, der weniger ein Kriminalroman ist als ein Buch, das von Camus oder Simenon hätte geschrieben werden können.

Macrae Burnet wurde ja weithin bekannt für seinen Roman „His Bloody Project“ (2016; s. Archiv), und es ist fast schade, dass seine Gorski-Romane ein bisschen untergehen. Leider erfahren wir, dass Brunet 1992 Selbstmord begangen hat, die Ereignisse tragen sich kurz davor zu (wo auch noch fleißig in Lokalen geraucht wird). Gorski ist ein melancholischer Polizist, der sein Leben in Saint-Louis verbracht hat, meistens damit, Menschen zu beobachten und lokale Trinkstätten aufzusuchen. Verbrechen gibt es ja nicht viele, und so geht Gorski jeder Kleinigkeit nach, so auch dem Hilferuf der schon etwas dementen Madame Duymann, die ihren Sohn, einen Schriftsteller, bezichtigt, sie umbringen zu wollen. Gleichzeitig trifft Gorski immer wieder auf einen seltsamen Fremden, einen Slawen, der nur durch seine Anwesenheit in Saint-Louis verdächtig ist. Und ein gewisser Marc Tarrou stirbt. Angeblich an einem Herzinfarkt.

Zu alledem hat Gorski seine eigenen Probleme; seine Frau hat ihn verlassen, und er kümmert sich um seine kranke Mutter. Wer schließlich einem Muttermord zum Opfer fällt, lassen wir hier offen…

Wie gesagt, Gorski ist weniger der Kriminalist als einer, der über unbedeutende, peinliche Dinge sinniert, und somit werden Trivialitäten zum wesentlichen Teil des Romans. Schöne wäre es, wenn Burnet im Nachlass von Brunet noch weitere Gorski-Romane finden würde.

pp. 243 (Mystery)

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
23.12.2024
Link
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