Wie schön weiß ich bin

In vierzig Vignetten erzählt der bekannte niederländische Autor die Geschichte der zwölfjährigen Maria, die zu ihrem Geburtstag einen kleinen Sklaven bekommt. Koko ist sieben und – laut Maria – dumm. Er weiß nichts, er weiß nur, dass er vom Markt kommt. Bald wird er ohnehin durch die träge wirke ...

In vierzig Vignetten erzählt der bekannte niederländische Autor die Geschichte der zwölfjährigen Maria, die zu ihrem Geburtstag einen kleinen Sklaven bekommt. Koko ist sieben und – laut Maria – dumm. Er weiß nichts, er weiß nur, dass er vom Markt kommt. Bald wird er ohnehin durch die träge wirkende, aber fleißige Ula ersetzt, die zur Überraschung aller nach einiger Zeit ein Kind bekommt. Überhaupt wechseln die Sklaven oft, auch die Sklavinnen, auf die Marias Vater ein Auge geworfen hat, denn Mutter und Tanten finden, man darf ja nur nicht zu gut zu ihnen sein – immerhin sind sie aus Afrika.

Nicht nur die exzellente Schreibweise macht das Buch interessant, sondern auch die Tatsache, das Verroen unverschämt die Sicht der Weißen darstellt und dadurch natürlich den Rassismus und die Menschenverachtung viel deutlicher darstellt, als es bei auch nur der kleinsten Moralisierung möglich gewesen wäre. Für uns entlarven sich die Weißen durch ihre selbstverständliche Unmenschlichkeit; aus ihrer damaligen Sicht hätte es natürlich nichts zu bereden geben, denn so ist in ihren Augen eben der Lauf der Welt.

In einem lesenwerten kleinen Nachwort erzählt uns Verroen noch, wie er zu der Geschichte kam und wie er (in Surinam) feststellen musste, dass auch er eine "rassistisches Erbe" mit sich herumträgt.

Ein gelungenes Buch, auch zum Vorlesen in einer Unterstufenklasse bestens geeignet.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2005
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/rassismus/detail/wie-schoen-weiss-ich-bin.html
Kostenpflichtig
nein