Kill

Harald Fors ermittelt wieder – diesmal allerdings fast gegen sich selbst. Bei einem Überfall wurde ihm auch die Dienstpistole geraubt; kurz darauf werden an einer Volksschule drei Kinder erschossen, und alles deutet darauf hin, dass die Tatwaffe Fors' Dienstpistole war.
Wahl reiht sich nahtlos ...

Harald Fors ermittelt wieder – diesmal allerdings fast gegen sich selbst. Bei einem Überfall wurde ihm auch die Dienstpistole geraubt; kurz darauf werden an einer Volksschule drei Kinder erschossen, und alles deutet darauf hin, dass die Tatwaffe Fors' Dienstpistole war.

Wahl reiht sich nahtlos in die schwedische Kriminalliteratur ein, auch wenn seine Fors-Romane als Jugendbücher verkauft werden. Von Sjöwall/Wahlöö zu Mankell (dessen neuestes Buch, "Kennedys Hirn", übrigens durchaus lesenswert ist) zieht sich diese Mischung aus Kriminalfall und Sozialkritik bis zu Wahls Büchern.

Da wird versucht, Empathie mit den Opfern, aber auch "Verständnis" (im Sinne von "Verstehen, warum etwas geschehen ist..") für die Täter aufzubringen, da ermitteln Polizisten nicht blindwütig, da wird Rassismus innerhalb der Polizei kritisiert, da kommt der Alltag nicht zu kurz – mit anderen Worten: Es ist alles da, was wir uns von einem Schwedenkrimi erwarten. Abgesehen davon, dass es spannende Lektüre ist: Wahl zeigt uns, dass es notwendig ist differenziert zu denken, dass Toleranz jeden Tag neu erarbeitet werden muss, dass eine Gesellschaft (notwendigerweise?) zahlreiche Bruchlinien und Bruchstellen hat. So besehen ist die Fors-Serie auch beste Literatur im didaktischen Sinne, die zwar primär unterhalten, aber auch ein wenig belehren will.

Es würde mich wundern, wenn man mit den drei Krimis Leseunwilligen nicht zu Serienleserinnen und -lesern machen könnte.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.03.2006
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/krimi/detail/kill.html
Kostenpflichtig
nein