Magpie Lane

Autor ATKINS, Lucy

Verlag London: Quercus 2020

Das ist ein ‘domestic noir’, der in Oxford spielt und der eine außerordentlich interessante subjektive Erzählerin hat.

Dee, aus Schottland gebürtig, hat ihr Leben als Kindermädchen in The Master’s Lodge verbracht; nebenbei hat sie an einem mathematischen Beweis gearbeitet, ohne je akademische Würden erreicht zu haben.

Schon will sie nach Schottland zurückkehren, da wird sie von Nick, dem Oxford-Wunderkind und ehemaligen BBC-Manager, und seiner dänischen Frau Mariah als Kindermädchen engagiert. Mariah, Spezialistin für die Restaurierung von Patene, ist Nicks zweite Frau und gerade schwanger. Aus erster Ehe bringt Nick Felicity (8) mit, die seit vier Jahren, seit dem Tod Anas, ihrer Mutter, an selektivem Stummsein leidet. Sie spricht nur wenig – und nur mit Nick.

Allmählich gewinnt Dee ihr Vertrauen, nicht zuletzt durch die Hilfe Linklaters, eines schrulligen Touristenführers, spezialisiert auf Friedhöfe. Felicity ist extrem schüchtern und vermeint, Geister zu sehen. Und eines Nachts ist sie verschwunden…

Dee wir von einem Inspektor (good cop) und einer Inspektorin (bad cop) verhört. Sie erinnert sich und erzählt einen Teil ihrer Erinnerungen, vor allem davon, wie unfähig Nick und Mariah als Eltern sind. Aber selbst da wissen wir nicht, wie viel von dem, was sie erzählt, die Wahrheit ist.

Geübte Leser/innen werden schon einige Zeit vor dem Ende des Buches ahnen, wie der Fall ausgeht; das tut aber der Spannung keinen Abbruch. Mit Dee lernen wir natürlich einen interessanten Charakter kennen, über Linklater lernen wir ein interessantes Oxford kennen. Und über Nick und Mariah lernen wir einiges über ein Oxford voller ‚stuffy dons‘. Der Roman entwickelt sich eher langsam, sorgt aber dafür, dass man ihn wirklich genießen kann. Fehlt nur noch die Reise nach Oxford.

pp. 352

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.01.2021
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nein